Château Lumière

April 30, 2015  •  Kommentar schreiben

Mitten in einem kleinen Ort am Rand der Vogesen liegt dieses kleine Schloss, gut von der Straße aus zu erkennen. Ich erinnere mich an Psycho und habe das Gefühl hier kommt gleich Norman Bates aus der Tür.

Dieses Château ist ein besonders eindrucksvoller Lost Place. Das Schloss fasziniert nicht nur durch sein Atrium, sondern auch durch seinen guten Erhaltungszustand sowie ein großzügiges Treppenhaus und noch tlw. eingerichtete Räume. Leider ist auch dieser LP zunehmend von Vandalismus bedroht.

Betritt man das Gebäude so fällt einem sofort das Highlight dieses Châteaus auf: nach einer kleinen Treppe steht man im lichtdurchfluteten Atrium. Dieser „Innenhof“ hat dem Schloss wohl  auch den Beinamen „lumière“ eingebracht – völlig zu Recht wie ich finde. Schaut man senkrecht nach oben, so erblickt man die Glaseindeckung im Dach. Es ergeben sich spannende Lichtsituationen und interessante Motive. Zahlreiche Deckenverzierungen runden das Bild ab. Von diesem zentralen Innenraum aus sind die umliegenden Räume zugänglich. Jeder Raum ist anders gestaltet und hat seinen eigenen Charakter.

Leider ist der große Spiegel im Erdgeschoß bereits dem Vandalismus zum Opfer gefallen.

Über eine ausladende Steintreppe gelangt man in das erste Obergeschoß. Auffällig ist das wunderschöne schmiedeeiserne Treppengeländer. Diese Schmiedeform findet seine Fortsetzung im Geländer des Atriums. Das „Loch im Fußboden“ ist hier mit diesem wunderschönen Geländer abgegrenzt. Eine Perspektive in das Erdgeschoß, die man auf sich wirken lassen muss  …

Alle Lost Places haben ja ihren ganz eigenen Reiz, aber dieser Ort ist mehr. Er ist magisch. Kleine und große Details erzählen von der vergangenen Zeit. Das Kopfkino springt sofort an und verliert sich in Vorstellungen wie es früher mal gewesen sein könnte … Der mitunter minütlich wechselnde  Lichteinfall sorgt für sich ständig verändernde Situationen und Stimmungen. Dem guten Zustand ist es zu verdanken, dass das Gebäude trocken ist. Soweit ich es beurteilen kann, sind auch die Glasscheiben weitestgehend intakt. Soll heißen, dass Marodes i.S.v. Vermüllung und Verwahrlosung (noch) kein Thema ist. Auch ein wichtiger Punkt der diesen Ort so beeindruckend macht.

Freunde von Details kommen ebenfalls auf ihre Kosten. Badarmaturen, Deckenverzierungen, Lampen und nicht zuletzt das Treppengeländer bieten reichlich Gelegenheit, das fotografische Auge mit Detailansichten zu schulen.

Das Château wurde im ersten Viertel des 20. Jhdts. durch eine Familie erbaut, die in der Tabakindustrie sehr erfolgreich tätig war. Bis in die 1970 Jahre soll das Schloss bewohnt worden sein. Was danach passierte ist (mir) unklar.

Das Beste zum Schluß: stilecht ist im Hinterhof eine französische Luxuskarosse geparkt. Leider nicht mehr ganz taufrisch, aber trotzdem klasse.

Bilder werden zwar nie das Live-Feeling vor Ort ersetzen können, aber ich hoffe trotzdem, dass die Fotos wenigstens einigermaßen die Stimmung transportieren.


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